Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland bleibt auch im Jahr 2024 besorgniserregend. Der aktuelle Bericht des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zeigt, dass die Bedrohungen im Cyberraum weiter zunehmen und die Angreifer immer professioneller agieren.
Zunehmende Bedrohungen und Professionalisierung der Angreifer
Cyberkriminelle nutzen fortschrittliche Technologien und haben ihre Arbeitsweisen weiter professionalisiert. Sie sind technisch auf dem neuesten Stand und agieren aggressiv. Strukturen für kriminelle Dienstleistungen, wie „Cybercrime-as-a-Service“, sind etabliert und erleichtern den Zugang zu Schadsoftware und Angriffswerkzeugen.
Steigendes Aufkommen von Schadsoftware
Im Berichtszeitraum von Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten pro Tag entdeckt, was einem Anstieg von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders betroffen sind 64-Bit-Varianten von Windows und Android-Geräte.
Ransomware bleibt größte Bedrohung
Ransomware-Angriffe stellen weiterhin eine erhebliche Gefahr für Unternehmen und Institutionen dar. Obwohl die Zahl der Opfer von Datenleaks nach solchen Angriffen gestiegen ist, ist der Anteil derjenigen, die Lösegeld zahlen, gesunken. Dies deutet auf eine erhöhte Resilienz und bessere Vorbereitung der Betroffenen hin.
Gefahren für Bürgerinnen und Bürger
Auch Privatpersonen geraten immer stärker ins Visier von Cyberbedrohungen, wobei insbesondere die Anzahl an Phishing-Angriffen kontinuierlich zunimmt. Diese Angriffe richten sich zunehmend gezielt an Nutzer von Streamingdiensten, mit dem Ziel, sowohl persönliche Daten als auch Zahlungsinformationen zu stehlen
Maßnahmen zur Stärkung der Cybersicherheit
Um der wachsenden Bedrohungslage zu begegnen, setzt Deutschland auf eine tragfähige Cybersicherheitsarchitektur und arbeitet intensiv daran, die Cyberresilienz zu stärken. Die Umsetzung der EU-Richtlinie NIS-2 und des Cyber Resilience Acts soll verbindliche Cybersicherheitsanforderungen für vernetzte Geräte etablieren und die Sicherheit in der digitalen Welt erhöhen.
Die Lage bleibt angespannt
Die IT-Sicherheitslage in Deutschland erfordert weiterhin erhöhte Aufmerksamkeit und kontinuierliche Anstrengungen aller Beteiligten. Denn nur durch gemeinsame Maßnahmen von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft kann die Widerstandsfähigkeit gegen Cyberangriffe gestärkt und die Digitalisierung sicher vorangetrieben werden.
Quelle: BSI – Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland
Weiterführende Links:
Kommentar: Bei IT-Sicherheit reicht es nicht für den Mindeststandard – Landespolitik – Nachrichten – WDR
Deutschland muss mehr tun für die eigene Cybersicherheit
Lagebericht IT-Sicherheit | LinkedIn
Windows 10: Auswirkungen auf die Informationssicherheit – Lanzrath Consulting
Cybersicherheitsprognose 2025: Herausforderungen und Lösungen – Lanzrath Consulting
Aktueller Stand der NIS2-Umsetzung in Deutschland – Lanzrath Consulting
Bild: DALL·E 3 | OpenAI