Cyberangriffe auf Regierungsnetze: Die tägliche Herausforderung für das BSI

Senior Projektmanager - Cyber Security & NIS2 Experte

Cyberangriffe auf Regierungsnetze

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (#BSI) steht vor großen Herausforderungen. Täglich registriert die Behörde Hunderte #Cyberangriffe auf die Netze der Bundesregierung. „Aus unserem #Lagebericht geht hervor, dass täglich im Schnitt 775 E-Mails mit Schadprogrammen abgefangen und 370 Webseiten für den Zugriff gesperrt werden, die ebenfalls Schadprogramme enthalten“, erläuterte #BSI-Präsidentin Claudia Plattner gegenüber dem „Stern“. Dabei handelt es sich überwiegend um ungezielte Massenangriffe aus dem Internet, aber auch gezielte Attacken auf die Bundesverwaltung sind keine Seltenheit.

Staatlich unterstützte Cyberkampagnen

Einige dieser Cyberkampagnen lassen sich bestimmten Staaten zuordnen. Besonders besorgniserregend sind sogenannte „Hack-and-Leak-Operationen“, bei denen private Daten von Politikern gestohlen und anschließend in manipulativen Kontexten veröffentlicht werden. „In Russland, China, Nordkorea und Iran sehen wir zunehmend professionelle staatliche Strukturen, die hinter solchen Angriffen stecken“, betonte Plattner. Diese Aktionen zielen darauf ab, Vertrauen in staatliche und gesellschaftliche Strukturen zu untergraben.

Forderung nach digitaler Signatur

Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Desinformation fordert Plattner eine digitale Signatur für das Internet. „Eine solche Signatur könnte beispielsweise ein kleiner grüner Haken in der Ecke eines Videos sein, der die Authentizität des Absenders bestätigt“, erklärte sie. Diese Maßnahme würde helfen, offizielle Beiträge, etwa von Regierungsmitgliedern, klar von Fälschungen zu unterscheiden. Die technische Umsetzung liegt bei den Betreibern von Internetbrowsern, sozialen Netzwerken und Handy-Betriebssystemen, während die Politik den gesetzlichen Rahmen dafür schaffen muss.

Die Rolle sozialer Netzwerke

Plattner wies auch auf die Gefahr von Desinformation in sozialen Netzwerken hin. Algorithmen, die Inhalte basierend auf den Interessen der Nutzer ausspielen, können dazu führen, dass diese in einer Informationsblase gefangen sind. „Dieser Mechanismus kann ausgenutzt werden, um gezielt Desinformation zu verbreiten“, warnte sie. Personen, die Desinformation streuen wollen, generieren gezielt Inhalte, um diese Blasen zu bedienen und ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit zu erschaffen.

Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Informationssicherheit

Plattner sieht die wachsende Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI) als weiteren Faktor, der die Vertrauenswürdigkeit von Informationen untergräbt. „Wir leben in einer Welt, in der wir immer weniger darauf vertrauen können, was wir hören und sehen. KI befeuert diese besorgniserregende Entwicklung“, sagte sie.

Fazit

Der tägliche Kampf gegen Cyberangriffe und Desinformation zeigt, wie wichtig ein starkes und gut ausgestattetes Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ist. Nur durch koordinierte Anstrengungen von Technikunternehmen und politischer Unterstützung kann die Integrität unserer digitalen Kommunikation gewährleistet werden.

Weiterführende Links / Quellen:
BSI-Chefin schlägt Alarm: Täglich Hunderte Cyberangriffe auf Regierungsnetze – n-tv.de
Cybersicherheit: BSI-Chefin warnt vor Entwicklung durch KI (prosieben.de)
BSI – Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik – Newsletter SICHER • INFORMIERT vom 04.07.2024

Cyber Security (lanzrath.de)

Cyber Risiko Check (lanzrath.de)

Bild: DALL·E 3

 

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