Cybervorfälle sind laut dem Allianz Risk Barometer 2025 das größte Risiko für Unternehmen im Jahr 2025.
Die digitale Transformation schreitet unaufhaltsam voran, und Unternehmen weltweit profitieren von den unzähligen Möglichkeiten, die moderne Technologien bieten. Doch diese Entwicklung bringt auch erhebliche Risiken mit sich: Laut dem Allianz Risk Barometer 2025 stellen Cybervorfälle das größte Geschäftsrisiko dar. 62% der Befragten nannten Angriffe auf kritische Infrastrukturen und Sachwerte als das Cyber-Risiko, das Unternehmen am meisten fürchten, gefolgt von Malware Angriffen und Ransomware Vorfällen. Damit liegt dieses Thema vor anderen kritischen Herausforderungen wie Betriebsunterbrechungen und Naturkatastrophen. Der Bericht verdeutlicht, wie stark Unternehmen auf ihre digitale Infrastruktur angewiesen sind – und wie groß die Gefahr ist, durch Cyberangriffe geschädigt zu werden.
Warum Cybersicherheit an erster Stelle steht
Cyberangriffe haben sich in den letzten Jahren sowohl in Häufigkeit als auch in Komplexität verstärkt. Angreifer nutzen zunehmend ausgeklügelte Techniken, die es erschweren, sie rechtzeitig zu erkennen und abzuwehren. Besonders die Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) spielt hier eine doppelte Rolle: Einerseits bietet sie Unternehmen innovative Werkzeuge zur Verteidigung, andererseits ermöglicht sie Cyberkriminellen neue Angriffsmöglichkeiten. Durch KI-gesteuerte Phishing-Kampagnen oder die automatische Identifizierung von Sicherheitslücken können Angriffe schneller und präziser durchgeführt werden als jemals zuvor.
Ein besonders gravierendes Beispiel ist die Ransomware-Bedrohung – Kriminelle verschlüsseln Daten oder ganze Systeme und verlangen Lösegeld für die Freigabe. Doch die Gefahr endet nicht bei der Datenblockade. Immer häufiger drohen die Angreifer mit der Veröffentlichung sensibler Informationen, was Unternehmen vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Die potenziellen Schäden gehen weit über finanzielle Verluste hinaus – sie können auch den Ruf des Unternehmens nachhaltig schädigen.
Die Auswirkungen auf Unternehmen
Cyberangriffe haben tiefgreifende Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb. Von Produktionsstillständen über Lieferkettenunterbrechungen bis hin zu schwerwiegenden finanziellen Einbußen – die Folgen sind vielseitig und oft verheerend. Tatsächlich wird der enge Zusammenhang zwischen Cybervorfällen und Betriebsunterbrechungen deutlich: Letztere rangieren im Allianz Risk Barometer 2025 auf Platz zwei der größten Geschäftsrisiken.
Ein erfolgreich durchgeführter Angriff kann ganze Produktionslinien lahmlegen, den Zugang zu wichtigen Daten blockieren oder Kundensysteme beeinträchtigen. Dies führt nicht nur zu unmittelbaren Verlusten, sondern gefährdet auch langfristig die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. In einer globalisierten Wirtschaft, in der jede Minute zählt, sind solche Störungen kaum verkraftbar.
Wie Unternehmen reagieren können
Um diesen Risiken zu begegnen, ist ein proaktiver Ansatz in der Cybersicherheit unverzichtbar. Unternehmen müssen ihre IT-Systeme kontinuierlich überprüfen, aktualisieren und schützen. Dabei spielen folgende Maßnahmen eine zentrale Rolle:
Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen
Schwachstellen sollten frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor Angreifer sie ausnutzen können.
Mitarbeiterschulungen
Menschen sind oft die schwächste Stelle in der Sicherheitskette. Ein gut geschulter Mitarbeiterstamm kann Angriffsversuche wie Phishing deutlich besser abwehren.
Robuste Sicherheitsprotokolle
Ein klar definierter und getesteter Notfallplan hilft, im Ernstfall schnell und effektiv zu reagieren.
Technologische Investitionen
Von Frühwarnsystemen über Verschlüsselungstechnologien bis hin zu KI-gestützten Abwehrsystemen – moderne Tools können die Verteidigungsfähigkeit deutlich verbessern.
Cybersicherheit als Wettbewerbsvorteil
In einer zunehmend vernetzten Welt ist Cybersicherheit nicht nur eine technische Notwendigkeit, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor. Unternehmen, die proaktiv in ihre digitale Resilienz investieren, stärken nicht nur ihren Schutz, sondern auch das Vertrauen ihrer Kunden und Partner. Sie positionieren sich als zuverlässige Akteure in einer Umgebung, die von Unsicherheiten geprägt ist.
Der Allianz Risk Barometer 2025 zeigt deutlich, dass Unternehmen Cybersicherheit als oberste Priorität behandeln müssen. Die Bedrohungen werden nicht weniger – im Gegenteil: Sie entwickeln sich stetig weiter. Nur wer jetzt handelt, kann den Herausforderungen der digitalen Ära gewachsen sein und langfristig erfolgreich bleiben.
Quelle: Allianz Risk Barometer | Allianz Commercial
Weiterführende Links:
Allianz Risk Barometer 2025: Top 5 Risiken für Unternehmen | Security Insider
Allianz Risk Barometer: In der Schweiz bleiben Cyberrisiken und Betriebsunterbruch die grössten Sorgen der Unternehmen | HZ Insurance
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Bild: DALL·E 3